Kerikeri - Welcome to Hideaway Lodge

Da sind wir also. Irgendwo im Nichts namens "Kerikeri". 4,5 Stunden Busfahrt trennen uns nun von Auckland, wo wir die ersten Tage als Backpacker verbracht haben. Und der erste Eindruck ist... deutsch. Ich glaube in diesem "Hostel" wimmelt es nur so von Deutschen, dass man sich wirklich freut vielleicht ab und an mal jemandem zu begegnen, der nicht aus Deutschland kommt und bei dem man sein very gutes Englisch improven kann ;) Seit Samstag behausen wir (Hannah, Elisa, Stefan & ich) nun also dieses nette Hostel und teilen uns ein Zimmer (ganz links in dem Haus auf dem Bild;)) mit Lukas, Alex und Tim - natuerlich alle drei aus Deutschland, woher denn auch sonst... Trotz vieler Mitbewohner und wenig Privatsphaere fuehle ich mich hier ziemlich wohl. Man ist nie alleine und abends ist immer gut was los bei uns ;) Kerikeri selber ist ein kleines Dorf indem man nicht viel, aber die noetigstens Dinge bekommen kann. Unser Problem ist nur, dass wir nicht einmal direkt in Kerikeri wohnen, sondern 6km ausserhalb leben und die "Stadt" somit nur mit dem Auto oder einem wirklich,wirklich langem Fussmarsch erreichen. Also haben Stefan, Hannah und ich Sonntag auch gleich erstmal unsere ersten Trempererfahrungen gesammelt und dabei vor allem auf dem Rueckweg vom Supermarkt (vollgepackt mit tausenden schweren Tueten) einen echten Gleuckstreffer gelandet. Denn ein netter Neuseelaender sammelte uns ca. 500m vom Supermarkt entfernt auf und hatte so viel Mitleid mit uns (wir sahen wohl sehr geschafft aus nach unserem Grosseinkauf), dass er uns sogar bis vor unsere Haustuer fuhr :) Das lustige dabei war, dass er eigentlich ueberhaupt keinen Platz hatte. Sein Auto war komplett zugemuellt und nur der Beifahrerplatz war einigermassen frei. Also durfte Stefan die Fahrt hinten auf Kartons, Tueten und Muell verbringen, waehrend Hannah und ich uns den Beifahrersitz teilten. Schon lustig - sowas nenne ich Gastfreundschaft :)
Am Abend haben Stefan und ich dann noch ein wenig die Umgebung erkundet (siehe Bild;))... was trotzdem eher erfolglos war, denn ausser einer Strasse die kilometerlang geradeaus geht gibt es hier nicht viel. Der versprochene Strand ist leider nur mit dem Auto zu erreichen und auch zu den "Rainbow Falls" wandert man gut zwei Stunden. Was uns natuerlich nicht davon abhalten wird, trotzdem irgendwann mal hinzulaufen... irgendwann... bald... bestimmt...mal. ;)
Gestern (am 3. November - fuer alle die das mit der "enormen" Zeitverschiebung nicht hinbekommen und sich wundern, warum ich denn nicht mitten in der Nacht auf Sms antworte ;)) hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag. "Boat polishing". Aha. Und was ist das? Im Prinzip haben Hannah, Sebastian (ein weiterer Backpacker von der Hideaway Lodge) und ich den Nachmittag damit verbracht, eine Privatyacht im Hafen 5 Stunden lang zu saeubern, wachsen und polieren. Was ein Spass, wenn der Chef nicht da ist und man genuegend Zeit fuer Titanicfotosessions und anderen sinnfreien Kram hat :) Leider war das Wetter nicht so super, sodass wir unsere "Wir-putzen-im-Bikini-das-Boot-und-betrinken-uns-dann-mit-der-Privatbar-auf-dem-Deck-Plaene" nicht ganz umgesetzt werden konnten... verdammt! ;) Aber das holen wir nach, sobald die Sonne sich hier mal laenger als ein Stuendchen blicken laesst.
Fuer heute (4. November...) waren eigentlich keine Arbeiten fuer uns vorgesehen, jedoch hatte ich das Glueck, dass Brian (der sog. Backpackerpapa) gestern Abend noch in unser Zimmer kam und einen Job fuer ein Maedel frei hatte. Als ich gehoert habe, dass dieser Job irgendwas mit Likoer zu tun haben sollte, war ich natuerlich sofort komplett begeistert :)) Heute morgen stand ich also hochmotiviert draussen und wartete darauf, dass ich abgeholt und zur Arbeit gebracht wurde. Ich habe letztendlich von 9 - 16 Uhr in einer Limoncello-Fabrik gearbeitet! (Jaaaa, genau. Das leckere Zeug, was ich vor zwei Jahren mit beim Fussball in Daenemark hatte und von dem alle total betrunken waren ;)) Jedefalls stand ich nun heute da und habe fleissig Ediketten auf die Flaschen geklebt. Ich konnte nicht mitzeahlen, aber es muessen mehrere hundert Flaschen gewesen sein. Es war auch jeden Fall ein verdammt cooler Job (und das nicht nur, weil mit mein toller Chef sueperguenstig eine grosse Flasche Limoncello verkauft hat und mir der noch tollere Manager spaeter noch eine kleine Falsche geschenkt hat, weil er meinte ich solle meine Flasche nicht mit allen teilen ;)) - nein, ich habe auch mal einen ganzen Tag nur Englisch sprechen koennen und wirklich nette Leute und echte Neuseelaender kennengelernt! :) Ich glaube die naechsten Abende werden sehr lustig...vor allem, weil ich mein hart erarbeitetes Geld nicht gleich wieder fuer nicht-alkoholfreie Getraenke ausgeben muss :o)
Was so in den naechsten Tagen passiert, ist noch relativ ungewiss. Eigentlich hatten wir auf einen festen Job auf der Kiwiplantage gehofft, aber leider ist das Wetter zur Zeit noch so schlecht, dass nicht jeden Tag gearbeitet werden kann. Also schlagen wir uns im Moment mit dieses Tagesarbeit durch, was auf Dauer natuerlich nicht geht. Ich kann hier ja nicht nur rumsitzen und darauf hoffen, dass ich am naechsten Tag Geld verdienen kann und nicht weiter Schulden macht. Wenn ich hier keine feste Arbeit bekommen kann, muss ich demnaechst weiter, damit ich meine geplanten Reisen auch finanzieren und mit gutem Gewissen antreten kann ;) Schliesslich wollen wir noch an unseren Traumstrand, den wir hier noch nicht gefunden haben :)

Da ich hier kaum Internetzugang habe (und wenn nur kurz und teuer), muesst ihr auf Bilder immer ein wenig warten... Vielen Dank fuer eure ganzen Eintraege, ich freu mich immer super doll! :)

Hier uebrigens nochmal kurz der Beweis, dass wir uns sehr wohl gesund ernaehren und nicht nur Fast Food und sonstigen Kram in uns hineinstopfen ;)